Ohne Gesundheit ist alles nix
Wir sehen uns in der Verantwortung die gesundheitliche Versorgung aller Menschen in Lippe optimal zu gewährleisten. Gesundheit ist von großer Bedeutung und hat weitrechende Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens. Sie verbessert Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit und stärkt Selbstbewusstsein und Lebensfreude der Menschen. Zum anderen erleichtert Gesundheit auch den Umgang mit den Anforderungen des Alltags und ermöglicht ein erfülltes Leben. Gesundheit fördern, erhalten und nach Krankheit wiederherstellen, ist ein Anliegen der SPD.
Schon jetzt erleben viele Menschen, dass Termine für Beratung und Versorgung durch Hebammen, Ärzt*innen, Pflegepersonal, Psycholog*innen und Therapeut*innen nur schwer zu bekommen und mit langen Wartezeiten verbunden sind. Die kommunale Politik kann hier nicht direkt einwirken. Wir sehen uns nichts destotrotz in der Verantwortung gemeinsam mit allen Akteuren auf eine optimale Versorgung hinzuarbeiten. Daher werden wir auch unser Klinikum weiter auf den Pfad zu einem Universitätsklinikum mit breiten Angebotsspektrum begleiten. Wir setzten darauf, dass sich mehr Ärzt*innen für Lippe entscheiden und sich hier niederlassen werden.
Das Angebot der Kreissenioreneinrichtungen werden wir dem Bedarf anpassen und die Lücke in der Kurzzeitpflege und bei der jungen Pflege zu ausfüllen.
Im ambulanten Bereich werden wir konkrete Gespräche mit der zuständigen KV führen, um den Ärztemangel wohnortscharf gemeinsam anzugehen. Auch hierbei kann in guter Zusammenarbeit mit dem Klinikum und/oder kommunalen medizinischen Versorgungszentren und der Überwindung zwischen den stationären und ambulanten Bereich ein Schlüssel liegen.
Häufig wird körperlichen Beschwerden mehr Beachtung geschenkt, während die Bedürfnisse der Seele zu kurz kommen. Dabei ist die seelische Gesundheit eine wesentliche Voraussetzung für Lebensqualität, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe. Im Gemeindepsychatrischen Zentrum (GPZ) in Detmold steht die seelische Gesundheit im Mittelpunkt. Mit einer ambulanten (Tagesklinik) und stationären Gesprächs- und Therapieangeboten, werden Betroffene bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützt. Die dauerhafte Überbelegung von 110% macht den zunehmenden Bedarf an Psychiatrischer Versorgung deutlich. Durch gemeinsames Engagement von GPZ und SPD gelang 2024 die Aufstockung der allgemeinpsychatrischen Betten, von 100 auf 133. Ein Erfolg auf dem Weg zu einer bedarfsgerechten psychiatrischen Versorgung der Menschen in Lippe. Des Weiteren unterstützt und begleitet die SPD die Etablierung des deutschlandweit zweiten Chorea Huntington Zentrums im GPZ.
Konkrete Projekte und Entwicklungen
Unser Klinikum
Im letzten Jahr haben wir wegweisende Beschlüsse für unser Klinikum getroffen. Die SPD steht vollumfänglich hinter den einvernehmlich getroffenen Beschlüssen. Dies bedeutet konkret, dass wir unser Klinikum in kommunaler Hand behalten. Dabei soll das Klinikum zwei wesentliche Aufgaben erfüllen. Es soll die Grund- und Regelversorgung für alle Menschen in Lippe für den stationären Bereich übernehmen und gleichzeitig innovative Spitzenmedizin im Rahmen des Uni-Klinikums leisten. Die Zuweisung der Leistungsgruppen durch den Landeskrankenhausplan machen es möglich, dass dann kaum ein Patient den Kreis Lippe verlassen muss. Das Klinikum bietet fast alle Leistungen an. Um dies auch dauerhaft leisten zu können, müssen bestimmte Leistungen in Detmold zentralisiert werden. Dies sind zunächst die Abteilungen der Neurologie und der Onkologie. Dadurch ermöglichen wir den Ausbau der Notaufnahme in Detmold zum Ausbaulevel 3 (höchstes Level) und den Aufbau eines onkologischen Spitzenzentrums. Für die Investitionen in die neue Notaufnahme haben wir bereits 2025 Geld in den Haushalt eingestellt. Zudem wird am Standort Detmold ein Diagnostikzentrum entstehen, welches das Niveau der medizinischen Versorgung verbessert und universitäre Forschung ermöglicht.
In Lemgo wollen wir ein gutes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit Basis-Notfallversorgung erhalten. Hier möchten wir dem sinnvollen Trend folgen, stationäre und ambulante Leistungen stärker zu verzahnen. Gemeinsam mit der Stadt und in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren der gesundheitlichen Versorgung können hier innovative Angebote und Behandlungsmöglichkeiten entstehen, die die Versorgung für ganz Lippe verbessern. Um dies zu ermöglichen, müssen aber einige Bedingungen von Dritten erfüllt werden, damit wir auch langfristig die Kosten tragen können und genügend Personal finden können. Dazu muss das Land NRW die Standorte Detmold und Lemgo als Flächenstandort der KLG bestätigt und Fördermittel für Investitionen bereitstellen. Die Ärztekammer muss sich in Bezug auf die ärztliche Weiterbildung ebenfalls der Sonderregelung des Landes anschließen.
Die tiefgreifenden Veränderungen werden nur gelingen, wenn die Mitarbeitenden des Klinikums diesen Weg mitgehen und mit ihrer Expertise begleiten. Deshalb hat die SPD eine Mitarbeiterbefragung eingefordert und die Bearbeitung der aufgedeckten Problemlagen angemahnt. Unter einer neuen Geschäftsführung soll daran gearbeitet werden, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, damit motivierte Mitarbeitende wieder gerne zu Arbeit kommen und Patient*innen sich wieder gut versorgt und sicher fühlen.
Äußere Rahmenbedingungen, wie ausreichender Wohnraum und verlässliche Kinderbetreuung werden wir optimieren.
Sicherstellung der haus- und- fachärztlichen Versorgung
Die hausärztliche Versorgung ist gerade im ländlichen Raum zunehmend eine Herausforderung. Wir bemühen uns weiterhin um eine gute Kommunikation mit der kassenärztlichen Vereinigung und stehen bei Bedarf unterstützend zur Seite, um eine ausreichende hausärztliche und fachärztliche Betreuung zu gewährleisten. Kommunale Medizinische Versorgungszentren können dabei ein wichtiger Schlüssel sein. Hier können Ärzt*innen im Angestelltenverhältnis in einer Praxis arbeiten. Dies kann ein Sprungbrett für junge Ärzt*innen zu einer eigenen Praxis sein und ermöglicht eine leichtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie ermöglichen auch pragmatische Lösungen für kleine Orte zu finden, indem Zweigstellen gegründet werden und der bürokratische Aufwand geringgehalten wird. Wir sind bereit uns als Kreis Lippe an solchen Projekten zu beteiligen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass solche Projekte dann gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
Pflegeschule
Pflege ist ein fundamentales gesellschaftliches Bedürfnis, professionelle Pflege ein unverzichtbarerer Teil des Gesundheitswesens. Die verlässliche pflegerische Versorgung wird zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Pflegekräfte zu gewinnen und zu halten ist eine zentrale Herausforderung, auch im Kreis Lippe. Die Ausbildung professioneller Pflegekräften wird durch die gemeinsame Pflegeschule mit dem Kreis Herford sichergestellt. Im Zuge des Um- und Ausbaus des Klinikums suchen wir nach einem neuen Standort, um Kooperationen zwischen der universitären Medizin und der Pflegeschule zu ermöglichen.
Eine moderne, attraktive Ausbildung kann nicht den Bedarf an Fachkräften decken, aber es ist ein wichtiger Schritt, um Pflegekräfte für das Klinikum zu gewinnen und langfristig zu binden.
Ausbildung von Betreuungskräften/ Betreuungsassistent*innen
Um Tagespflegen und die stationäre Altenpflege zu entlasten wird sich die SPD weiterhin dafür einsetzen, die Ausbildung von Betreuungskräften zu verstetigen. Betreuungskräfte leisten durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit pflegebedürftiger Menschen. Gemeinsames Singen, Spaziergänge, und Erinnerungspflege aktivieren Bewohner*innen in Pflegeeinrichtungen, fördern das Miteinander, steigern Wohlbefinden und Lebensqualität der Senior*innen. Gut betreute Senior*innen verschaffen Pflegekräften Zeit und Freiraum für pflegerische Aufgaben.
Gesundheitszentren Oerlinghausen und Lügde
Der Besuch eines Gesundheitszentrums kann nicht den Arztbesuch ersetzen, ist aber ein wichtiges ergänzendes Unterstützungsangebot. Beginnend mit der allgemeinen Beratung zum Thema Gesundheit, u.a. Hilfe und Orientierung bei der Suche nach seriösen Gesundheitsinformationen, über entlastende Gespräche während des Behandlungs- und Genesungsprozesses bis hin zur individuellen Beratung (pflegerische Versorgung, Hilfe bei Antragsstellung, finanzielle Unterstützung oder psychische Belastung) sind die Gesundheitszentren in Lippe breit aufgestellt. Die vielfältigen Beratungsangebote leisten einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung. Beratung und Gespräche rund um das Thema Gesundheit, stärken und unterstützen die Gesundheit der Bürger*innen. Die SPD wird die Belange der Gesundheitszentren und deren Mitarbeiter*innen fördern und unterstützen.
Krebsberatungsstelle in Oerlinghausen
Eine Krebsdiagnose und die Behandlung der Krankheit verändern das Leben tiefgreifend. Patient*innen, die mit einer Krebs-Diagnose konfrontiert sind, gehen viele Fragen durch den Kopf. Professionelle psychologische Unterstützung kann dabei helfen Antworten zu finden. Betroffene und Angehörige auf ihrem Weg und in allen Phasen der Erkrankung zu unterstützen ist von zentraler Bedeutung. Den Fokus darauf gerichtet, was Betroffene belastet und was hilft, mit der Erkrankung umzugehen. Gesprächsangebote für Betroffene, Paare, Familienangehörige können einmalig zuhause, oder in der Beratungsstelle wahrgenommen werden oder über Monate hinweg begleitend stattfinden. Mit der Eröffnung einer Krebsberatungsstelle in Oerlinghausen gelingt die ganzheitliche Versorgung von Krebspatient*innen in Lippe. Die SPD begrüßt und fördert diese Entwicklung.